Samstag, 15. September 2018

Depression in der Firma melden ?


Fast zehn Prozent der Deutschen leiden aktuell unter Depressionen. Jeder Fünfte hat mindestens einmal im Leben mit dieser Krankheit zu kämpfen. Die Zahlen steigen seit Jahren.
Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe spricht inzwischen von einer Volkskrankheit.
Fast 36 Krankheitstage pro Fall brauchen Arbeitnehmer im Durchschnitt, um eine depressive Episode überwinden und in den Job zurückkehren zu können.
Doch muss man seinen Chef konkret darüber informieren, dass man an einer Depression erkrankt ist oder darf man das für sich behalten?

Mit einer Depression kann man seinen Job selten wirklich gut machen und seine arbeitsvertraglichen Pflichten voll erfüllen.
Wer trotzdem einfach weiterarbeitet, riskiert Abmahnungen und seinen Job.
▶︎ Deshalb sollten Betroffene unbedingt zum Arzt gehen und sich krankschreiben lassen. Diese Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung muss natürlich in der Firma oder beim Chef vorgelegt werden.

Und seinem Chef muss man nicht mitteilen, welche Krankheit man hat. Weder eine Depression noch ein anderes körperliches oder seelisches Leiden muss im Detail offenbart werden.

Ihr Arzt ist an die Schweigepflicht gebunden und wird Ihre Firma nicht über Ihr Leiden informieren.
Auch in betriebsärztlichen Untersuchungen dürfen die Ärzte den Arbeitgebern nur die Information weitergeben, ob ein Mitarbeiter für den Job geeignet ist oder nicht.
Die konkreten Untersuchungsergebnisse dürfen auch hier nicht an die Chefs übermittelt werden.
Übrigens müssen Sie auch nicht darauf antworten, wenn Ihr Chef wissen will, wann Sie voraussichtlich zurückkommen. Eine mögliche Antwort könnte dann lauten: „Das kann ich nicht sagen. Das muss der Arzt entscheiden.“

Quelle: https://www.bild.de/ratgeber/leben-und-wissen-verbraucherportal/verbraucherportal/arbeitsrecht-muss-ich-meine-depression-dem-chef-melden-57248908.bild.html