Samstag, 22. Juni 2019

Überforderung und Unterforderung im Job


Eine ausgewogene Work-Life-Balance gehört zu den Ansprüchen, die immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Bewerbungsgespräch vortragen. Insbesondere die „Millennials“ legen steigenden Wert darauf, einen eindeutig definierten Feierabend zu haben. Und damit einen Zeitpunkt, ab dem man nicht mehr erreichbar sein oder seinen Mail-Eingang im Blick behalten muss.
Natürlich hängen die Gestaltung des beruflichen Tagesablaufs und die Möglichkeit, nach Dienstschluss wirklich abschalten zu können, von der jeweiligen Tätigkeit ab. Und das Level an Stress, das man als Arbeitnehmer bewältigen muss, ist je nach Projektphase veränderlich. Jedoch sollte es idealer Weise weder zu einer (dauerhaften) Überforderung noch einer Unterforderung im Job kommen.
Bedrohung für das Selbstwertgefühl
Wer durchgehend auf Höchstleistung arbeitet, dabei auf Pausen verzichtet und Mehrstunden anhäuft, wird irgendwann unter dieser Last zusammenbrechen. Dabei spielt nicht allein die Überlastung am Arbeitsplatz eine Rolle. Sondern auch die Tatsache, dass in der Folge soziale Kontakte und das Familienleben zu kurz kommen. Und auf diese Weise noch mehr Stress entsteht.
Genauso gibt es aber Situationen, in denen Menschen feststellen, dass sie dauerhaft unterfordert sind. Das kann zur Überlegung führen, dass man vom Arbeitgeber vielleicht grundsätzlich unter seinem Wert gehandelt wird. Dass einem – aus welchem Grund auch immer – keine höherwertigen Aufgaben zugetraut werden. Und das nagt am Selbstwertgefühl. Aber auch die Angst, bald gar nicht mehr benötigt zu werden, kann durch eine solche Situation genährt werden. Denn welches Unternehmen will schon langfristig Gehälter für Mitarbeitende zahlen, die nicht ordentlich ausgelastet sind?
Talente zielführend einsetzen
Wenn Über- oder Unterforderung zum Problem wird, gilt es möglichst frühzeitig das Gespräch mit Kollegen und Vorgesetzten zu suchen, um einem Burnout oder einem Boreout vorzubeugen. Es ist aber auch Aufgabe von Führungskräften, die Auftragslage des Unternehmens und die Auslastung der Mitarbeitenden im Auge zu behalten. Wer dauerhaft erfolgreich sein will, muss die Talente und die Leistungskraft der Belegschaft zielführend einsetzen.
Ganz abgesehen vom individuellen Leiden bedeutet eine steigende Burnout-Rate auch ein höheres Krankheitsrisiko. Wer auf der anderen Seite im Unternehmen unterfordert ist, wird bei der nächstbesten Gelegenheit eine andere Arbeit annehmen. Und beides ist für den Arbeitgeber mit finanziellen Kosten verbunden. Weshalb es absolut sinnvoll ist, sich mit der geschilderten Problematik frühzeitig zu beschäftigen.

Quelle: https://www.myjob.ch/ratgeber/karriere-allgemein/ueberforderung-und-unterforderung-im-job