Samstag, 6. Oktober 2018

Warnhinweise für den Suizid


Ganz wichtige Infos zum Thema Suizid:

Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland rund 10.000 Menschen das Leben. Das sind mehr als durch Verkehrsunfälle (rund 3.600 Menschen) und Drogen (1.200 Menschen) sterben, das zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. „Forscht man nach Suiziden rückblickend nach, zeigt sich, dass bei rund 90 Prozent der Suizidopfer eine psychiatrische Erkrankung vorlag“, sagt Ulrich Hegerl, Vorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Leipzig.

Neben Depressionen sind es häufig psychiatrische Erkrankungen wie Schizophrenie oder Suchterkrankungen, die mit einem erhöhten Suizidrisiko verbunden sind. Kann man diese erfolgreich behandeln, verschwindet oft auch der Wunsch aus dem Leben zu scheiden. Denn einen Suizid zu verüben, ist für die meisten Menschen keine freiwillige Handlung. Den Begriff „Freitod“ finden viele Experten aus diesem Grund nicht passend. Sie sehen die Selbsttötung als schlimmste Folge ernster Erkrankungen.

„Die Betroffenen sind tief verzweifelt und sehen keine Hoffnung ihre Situation zu verändern“, sagt Barbara Schneider, Chefärztin im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie an der LVR-Klinik in Köln und Vorsitzende des Nationale Suizidpräventionsprogramms für Deutschland. Ihr ganzes Denken und Handeln sei wie in einem Tunnel auf den Suizid eingeengt.

Schwierige Lebensumstände, soziale Faktoren wie Arbeitslosigkeit oder Einsamkeit, Kinderlosigkeit all das seien Risikofaktoren, die zu Suizidgedanken führen können, sagt Schneider. Fast immer ist damit das Gefühl einer tiefen Hoffnungslosigkeit verknüpft. In depressiven Episoden quälen Schuldgefühle die Betroffenen. „Die Erkrankten empfinden sich als Versager, weil sie das Gefühl haben, als einzige mit der herrschenden Situation nicht zurecht zu kommen“, sagt Hegerl.
Kommen dann Impulse hinzu, wie beispielsweise eine Trennung, finanzielle Probleme, Verlusterlebnisse oder die Diagnose einer schweren Krankheit könne das den Impuls dazu geben, den Gedanken in die Tat umzusetzen. Allerdings werden laut Hegerl schwierige äußere Bedingungen als Grund meist überschätzt. Eine sehr große Studie aus England zeige zum Beispiel, dass schwere körperlicher Erkrankungen das Suizidrisiko nicht wesentlich beeinflussen. Die Selbsttötung ist außerdem nicht immer von langer Hand geplant. „Oft gibt es Situationen, in denen Menschen plötzlich von Suizidgedanken überwältigt werden“, sagt Schneider.
Alarmzeichen gibt es laut den Experten trotzdem fast immer:
 
Große Hoffnungslosigkeit: Hellhörig sollte man bei Äußerungen wie „Es hat ja doch alles keinen Sinn mehr…“, „Irgendwann muss auch mal Schluss sein….“ Oder „Es muss jetzt was passieren“, werden. Bei depressiven Menschen sind sie der Hinweis auf eine ernste Gefährdung.
 
  • Angelegenheiten ordnen: Viele Menschen möchten vor einem Suizid ihre Angelegenheiten ordnen. Sie bedanken sich beispielsweise gezielt noch einmal für Dinge, verschenken Wertgegenstände, kündigen an, dass man sich vielleicht bald nicht mehr sehen werde und verabschieden sich von Freunden und Bekannten. Wer fest zum Suizid entschlossen ist, wirkt oft ruhiger und weniger verzweifelt. Das kann zu der Fehlannahme führen, dass es dem Betroffenen endlich wieder besser gehe.

  • Werden solche Warnzeichen wahrgenommen, sollten Angehörige, Freunde und Bekannte nicht zögern und konkret folgende Dinge tun:
     
  • Sprechen Sie das Thema an! Thematisieren Sie in ruhiger und sachlicher Art das Thema. Befürchtungen, damit erst einen Suizid zu provozieren, sind falsch. Meist ist es für Suizidgefährdete eine Entlastung, mit anderen Menschen über die quälenden Gedanken und die Verzweiflung zu sprechen.
    • Suchen Sie die Hilfe eines Arztes! Unterstützen Sie den Betroffenen darin, sich professionelle Hilfe beim Hausarzt, Neurologen, Psychotherapeuten oder in einer psychiatrischen Notfallambulanz zu suchen. Es ist hilfreich, dem Betroffenen die Terminvereinbarung abzunehmen und ihn dorthin zu begleiten. Oftmals sind die Betroffenen in der akuten Situation selbst zu antriebslos.
    • Zögern Sie nicht, den Notarzt oder die Polizei zu rufen! Befürchten Sie, eine Person könnte sich akut das Leben nehmen, treffen Sie Menschen, die augenscheinlich in einer akuten Krise sind, rufen Sie unverzüglich den Notarzt. „Wie ein Herzinfarkt stellt auch eine solche Situation einen akuten Notfall dar, der dieses Handeln erforderlich macht“, sagt Schneider.

    Häufig kann man in einer akuten Situation Zeit gewinnen, indem man das Gespräch mit dem Betroffenen sucht. Denn der Impuls zum tatsächlichen Ausführen des Suizids ist häufig nur kurz. "Will jemand etwa von einer bestimmten Brücke springen,aber diese ist gesperrt, dann geht er aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu einer anderen Brücke“, sagt eine Sprecherin der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Der Impuls zur Selbsttötung ist möglicherweise vorüber, bevor sich der Betroffene ein anderes Ziel gesucht hat. Darum zielen präventive Maßnahmen beispielsweise darauf ab, Brückenbereiche durch Netze zu schützen oder den Zugang abzusprerren. Aus Studien wisse man, dass Absprerrbereiche von 1,2 Kilometern Suizide verhindern können.
    In Bern brachte man an einer leicht zugänglichen Terrasse 30 Meter oberhalb der Altstadt Fangnetze an. Die Suizidrate sank in den folgenden Jahren. Mit verschiedenen Maßnahmen erreichte man auch an der Golden Gate Bridge in San Francisco, dass die Zahl der Selbsttötungsversuche drastisch zurückging. Neben Hinweisschildern mit der Telefonnummer einer Krisenberatung wurden dort Notruftelefonen und Netze angebracht.

    Hilfe finden Betroffene wie auch Angehörige bei folgenden Anlaufstellen:
    • Telefonseelsorge 0800/111 0 111 und -222
    • Sozialpsychiatrische Dienste bei den Gesundheitsämtern
    • Ein Selbsttest auf der Seite der Deutschen Depressionshilfe gibt erste Hinweise auf mögliche Anzeichen einer Depression. Man findet dort nähere Informationen zu diesem Thema sowie Hilfsadressen. Angehörige finden darüber hinaus in Selbsthilfegruppe Unterstützung. Solche Gruppen findet man über die Seite des Bundesverbands der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen. Dort lässt sich nach Diagnosen oder Orten suchen.
    Quelle: https://rp-online.de/leben/gesundheit/psychologie/depression/suizidgedanken-das-sind-die-warnhinweise_aid-32864379
     

    Burnout - Stress - Depressionen


    Stress als Ursache für psychische Erkrankungen:

    Weltweit im Vormarsch – Psychische Gesundheit Nicht nur in Europa befinden wir uns vorwiegend in einer Luxus-Situation. Viele Industriestaaten mit bester Infrastruktur sorgen für die perfekte Lebensumgebung für viele Menschen in unserer Gesellschaft.

    Während in einigen Entwicklungsländern noch um sauberes Trinkwasser gekämpft wird, sind wir in Deutschland grundsätzlich in einer angenehmen Lebenssituation, wo kein Mensch Hunger leiden muss.
    Ganz im Gegenteil: Wir werfen Tonnen von verzehrbaren Lebensmitteln weg oder geben diese sozialen Einrichtungen wie der Tafel. Hier sind Menschen dankbar, gute Lebensmittel gratis zu erhalten. Durch unser soziales Netz werden praktisch alle Menschen aufgefangen, damit sie Wohnung, ein warmes Bett und adäquate Lebensbedingungen vorfinden. Selbst die Flüchtlingswelle haben wir in Deutschland einigermaßen im Griff.
    Wenn wir uns körperlich keinen großen Strapazen aussetzen müssen, sind andere Wohlstandskrankheiten tendenziell im Vormarsch: Psychische Probleme geben sich die Hand. Woran liegt es, dass schon Kinder am ADHS-Syndrom leiden und immer mehr Erwachsene früher oder später eine seelische Auszeit von der stressigen Berufszeit nehmen?
    In unserem Guide wird klar, dass auch in Deutschland nicht alles Gold ist was glänzt. Außerdem möchten wir Sie motivieren, gerade für die Erhaltung Ihrer psychischen Gesundheit einen großen positiven Beitrag selbst zu leisten.


    Stress killt die Gesundheit

    Wenn uns körperlich wenig fehlt, können wir in einem zivilisierten Land wie Deutschland (einer Wirtschaftsmacht) sicher unermüdlichen Einsatz leisten, oder? Genau aus diesem Motiv heraus, das zwar von Erfolg gekrönt ist, jedoch wenig auf das Schicksal der einzelnen Menschen eingeht, überfordern wir uns sehr schnell selbst. Nicht selten können nur sehr junge Menschen dem sehr hohen Leistungsdruck gerecht werden.
    Was ist mit der Generation jenseits der 50 Jahre? Sie sind noch zu jung, um in den Vorruhestand zu wechseln aber zu alt, um mit Vollgas jeden Tag dem großen Druck im daily Business gerecht zu werden. Dazu kommt, dass in vielen Konzernen Mitarbeiter gemobbt werden. Kann diese Lebensweise in Firmen auf Dauer gesund sein?
    Nein – gerade deshalb geraten wir Menschen in seelischen Stress. Psychischer Druck sorgt dafür, dass wir uns immer mehr überfordern. Wenn wir überfordert sind, begehen wir Fehler. Mit diesen Fehlern können wir den Anforderungen des Arbeitgebers nicht gerecht werden. Es entsteht also ein Kreislauf der dauerhaften Überlastung, die zum Dauerstress führt. Was ist die Folge? Angestellte werden gemobbt, depressiv und landen letztendlich im Burnout.


    Burnout – das Modewort für depressive Erfolgsfreaks?

    Was bedeutet es eigentlich, wenn wir an Burnout erkranken? Burnout ist tatsächlich eine Art von Depression. Erst die letzten 10 Jahre hat sich dieser Begriff vor allem in der Fachsprache der psychischen Erkrankungen etabliert, die aufgrund Stress und großen Erfolgsdruck entstanden sind. Es klingt schließlich besser, wenn der Manager eines Bankkonzernes an Burnout erkrankt ist, als wenn er wegen Depressionen in Dauerbehandlung wäre, oder?
    Letztendlich ist es egal, wie das „kranke Kind“ genau bezeichnet wird. Auch eine Hausfrau kann unter der Dauerbelastung mit Familie, Arbeit und Stress im Alltag unter Burnout leiden. Wenn wir seelisch überfordert sind und all dem Stress der täglichen Anforderungen nicht mehr gerecht werden, sind wir gefährdet, an Burnout zu erkranken. Dabei spielt es keine Rolle, dass die Behandlung von Depression und Burnout sehr ähnlich verläuft.
    Sogar die Medikation ist bei vielen Störungen wie Depression, Burnout, Angst- und Zwangserkrankungen sehr ähnlich. In der Summe werden alle psychosomatische Störungen in einer vergleichbaren Art und Weise behandelt.


    Muss es zum großen Knall kommen?

    Meist kommt die schwere Depression oder eine andere psychische Erkrankung nicht von heute auf morgen. Langsam schleichen sich Schlafstörungen und Stress-Symptome wie Schweißausbrüche, Ruhelosigkeit, Antriebsschwäche oder Appetitlosigkeit in unseren Alltag ein. Wir pflegen unsere Hobbys nicht mehr oder sind schnell gereizt. Unser Abwehrmechanismus funktioniert nicht mehr normal. Dadurch plagen uns oftmals Erkältungs-Krankheiten und wir sind nervlich schnell am Limit.
    Und jetzt? Bereits jetzt sollten Sie dagegen ankämpfen. Wenn Sie „immer weiter vor sich hin leben“ und im Alltag versuchen, jeden Stress selbst zu bewältigen, werden Sie früher oder später den „großen Knall“ erleben.
    Warten Sie nicht darauf, bis Sie den Job verlieren oder einen Unfall bauen, weil Sie sich stressbedingt nicht mehr den täglichen Aufgaben im Alltag stellen können. Wer dauerhaft gestresst ist, muss sich rechtzeitig die nötigen Auszeiten gönnen. Wie gelingt das?


    Gönnen Sie sich die Ruhe, indem Sie mit Atemübungen starten

    Ihr Herz rast, Sie sind gestresst im Alltag und wissen momentan nicht mehr, wie es weitergeht? Gehen Sie an die frische Luft. Bitte atmen Sie tief ein und wieder aus. Am besten ist es, wenn Sie dabei die Augen schließen.
    Atmen Sie durch die Nase ein und stoßartig durch den Mund wieder aus. So versorgen Sie Ihren Körper sofort mit Sauerstoff. Diese Atemübungen können Ihnen sofort dabei helfen, wieder seelische Kraft zu tanken. Sie werden spüren – nach ein paar Minuten ergeht es Ihnen schon besser.


    Schöpfen Sie Kraft aus der Natur

    In der Natur können wir einfach die Seele baumeln lassen. Genau das ist der Grund, warum psychosomatische Kliniken oft mitten in der Natur oder am Waldrand liegen. Auch wenn Sie hoffentlich nie eine Klinik für somatische und psychische Störungen aufsuchen müssen, können wir alleine schon aus dieser Gegebenheit lernen.
    Nutzen Sie die Kraft der Natur, indem Sie regelmäßige Spaziergänge unternehmen. Der Wald ist ein Ort, wo wir Ruhe und Kraft tanken können. Ist es nicht herrlich, im Frühling und Sommer dem Vogelgezwitscher zuhören zu dürfen? Können wir nicht alle davon profitieren, wenn die frische Waldluft unseren Kreislauf in Schwung bringt? Genau darum ist es der richtige Weg, sich möglichst oft in der Natur aufzuhalten.
    Dabei gilt die Regel: Es gibt kein falsches Wetter für den Spaziergang sondern nur die falsche Kleidung. Selbst bei Wind, Wetter und Kälte macht ein ausgiebiger Walk im Wald Spaß. Warum? Wenn wir uns warm in den Mantel kuscheln und dabei raus an die Natur gehen, fühlen wir uns hinterher gleich frischer, vitaler und gesünder.
    Der Kopf ist wieder frei zum Denken. Nach dem Walk in der Kälte schmeckt die heiße Tasse Tee gleich viel besser. Nicht umsonst predigen viele Eltern ihren Kindern bereits in jungen Jahren: „Raus mit Dir an die frische Luft!“ Warum konnten wir dies schon von Großmutter lernen? Ganz einfach: Der Spaziergang macht gute Laune!


    Sport für die Seele

    Wer sich sportlich betätigt, wird dauerhaft auch für seine Psyche einen positiven Beitrag leisten.
    Sport kurbelt unseren Stoffwechsel an, außerdem können wir Menschen bei körperlicher Aktivität unsere Muskeln stärken und die Wut abbauen.
    Kennen Sie das? Sie sind wütend und enttäuscht. Sie wurden im Job ungerecht behandelt, innerlich sind Sie dadurch aggressiv und fassungslos. Bevor Sie nun zu Hause Ihre Familie schimpfen und Ihre Wut an unschuldigen Personen auslassen, ist Sport die viel bessere Methode dafür.
    Egal, welcher Sport Ihnen die innere Kraft zurückgibt: Toben Sie sich aus. Suchen Sie das Fitness-Studio auf und powern Sie im Kraftraum. Was spricht dagegen, sich aufs Fahrrad zu schwingen und einfach los zu strampeln? Die Jogging-Runde am Morgen befreit, hier können Sie schon mit neuer Energie in den Tag starten. Wichtig ist: Lassen Sie Ihre Wut und Enttäuschung raus – wer alles mit sich selbst in Ruhe vereinbaren will, wird seelisch zerbrechen. Sport ist das beste Ventil zum Stressabbau.
    Schlagen Sie in einen Boxsack – Sie werden erkennen, wie gut das tut! Hacken Sie Holz, schreien Sie dabei Ihre Wut in die Natur. Sie werden sehen: Wer sich dauerhaft sportlich betätigt, wird einen großen Teil des inneren Stresses los.


    Achtsamkeit

    Bitte geben Sie in einer Phase, wo es Ihnen nicht gut geht, besonders acht auf sich. Zur Achtsamkeit gehört mit dazu, sich gesund und sinnvoll zu ernähren. Achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten mit gutem Vital-Food, das voller Vitamine und guten Nährstoffen steckt.
    Genießen Sie viel Obst und Gemüse. Was spricht dagegen, sich jeden Morgen zum Start in den Tag einen Obstsalat zu gönnen?
    Gerade jetzt, wenn Sie seelische Strapazen aushalten müssen, ist Achtsamkeit gegenüber sich und Ihrer Gesundheit das Zauberwort. Bitte gehen Sie sorgsam mit sich selbst um!

    Fazit

    Hören Sie auf sich und Ihre Seele. Der Stress darf in Ihrem Leben keine Überhand gewinnen. Achten Sie sich und Ihre Gesundheit.

    Quelle: https://www.np-coburg.de/leben/gesundheit-fitness/contentad/np/Weltweit-im-Vormarsch-Psychische-Gesundheit;art662307,6361871