Sonntag, 16. September 2018

Medikamente können Depressionen auslösen


Medikamente haben oft viele Nebenwirkungen, die irgendwo im "Beipackzettel" versteckt geschrieben sind. Immer den Beipackzettel genau durchlesen und/oder Arzt/Apotheker fragen.   Siehe Artikel:
 
Depressionen haben viele Ursachen. Jetzt stehen jedoch rezeptpflichtige Medikamente, die viele von uns nehmen, im Verdacht, Depressionen auszulösen.

Immer mehr Menschen leiden heutzutage an Depressionen. In Deutschland liegt die Zahl der Betroffenen bei über vier Millionen, weltweit sind es sogar 322 Millionen, wie die Weltgesundheitsorganisation berichtet. Die Krankheit wird durch therapeutische Gespräche und Antidepressiva behandelt. Eine Depression zeigt sich unter anderem durch Lustlosigkeit, Angstzustände, Apathie, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit.
Die Ursachen einer Depression können laut der „Stiftung Deutsche Depressionshilfe“ seelische Belastungen, Überforderung oder biochemische Veränderungen im Gehirn sein.
 
Jetzt rücken als weiterer Auslöser für Depressionen auch bestimmte Medikament in den Fokus von Wissenschaftlern.

Verschreibungspflichtige Medikamente, die als Nebenwirkung Depressionen auslösen können

Einer US-Studie zufolge, die im Fachblatt „Journal of the American Medical Association“ veröffentlicht wurde, können bestimmte Medikamente das Risiko an eine Depression zu erkranken merklich steigern. Laut Online-Seite „bbc.com“ beinhalten rund 37 Prozent aller rezeptpflichtigen Medikamente Inhaltsstoffe, die als Nebenwirkung eine Depression auslösen können. Die Macher der Studie zeigten sich überrascht, wie viele verschiedene Medikamente, die nicht zur Behandlung von Angstzuständen eingesetzt werden, als Auslöser für eine Depression infrage kommen.
Daher solltest du unbedingt den Beipackzettel von verschreibungspflichtigen Medikamenten sorgfältig lesen und den Inhalt daraufhin zu prüfen, ob dieses Medikament Depressionen verursachen kann. Eine Studie hat 2011 eine Liste von insgesamt 110 Medikamente, die Depressionen auslösen können, veröffentlicht. Dazu gehören unter anderem:

Hepatitis-Medikamente

Bei der Behandlung von Hepatitis C erkranken 7 von 100 Patienten in der Folge an einer Depression. Als Ursache gilt die in der Behandlung eingesetzte Kombination der Wirkstoffe Interferon alfa und Ribavirin.

Malaria-Medikamente

In diesen Präparaten ist der Wirkstoff Mefloquin enthalten. Der bietet zwar einen vorbeugenden Schutz gegen Malaria, kann aber der Gesundheit schaden und depressiv machen. Weil Mefloquin vom Körper nur sehr langsam wieder abgebaut wird, können die Depressionen über mehrere Wochen andauern.

Akne-Medikamente

Ganz besonders gefährlich ist der Anti-Akne-Wirkstoff Isotretinoin. Er kann nicht nur Depressionen und Stimmungsschwankungen verursachen, sondern auch die gesamte Persönlichkeit verändern. In den USA wurden 40 Selbstmorde durch Isotretinoin bekannt, die sich in den Jahren 1982 bis 2000 ereigneten.

Appetitzügler

Der Wirkstoffe Rimonabant, mittlerweile nicht mehr erhältlich, ist auch für eine Vielzahl von schweren Depressionen verantwortlich. Er sollte das Abnehmen unterstützen, indem er das Hungergefühl unterdrückt und wurde ursprünglich zur Raucherentwöhnung entwickelt.  
 

Noch mehr Medikamente, die der psychischen Gesundheit schaden können

Daneben gibt es eine Vielzahl weitere Medikamente, die als Nebenwirkung Depressionen auslösen können oder bei schon leicht depressiven Menschen die Krankheit verstärken können. Dazu zählen Antibiotika, Antibabypillen, Prostatamittel und Mittel gegen Migräne. Eine vollständige „Liste“ der rezeptpflichtigen Arzneimittel und deren Inhaltsstoffen wurde im Jahr 2014 in dem Fachmagazin „BMC Pharmacology and Toxicology“ publiziert.
Du solltest daher immer, wenn du ein rezeptpflichtiges Medikament verordnet bekommst, deinen Arzt fragen, ob dieses Präparat als Nebenwirkung Depressionen auslösen kann. Ist das der Fall, erörtere mit deinem Arzt ein alternatives Medikament oder eine Behandlungsform mit geringeren Nebenwirkungen.