Freitag, 22. März 2019

Sahra Wagenknecht spricht über ihre Krankheit


Die aus Gesundheitsgründen ausscheidende Vorsitzende der Linken im Bundestag, Sahra Wagenknecht, führt ihre stressbedingte Erkrankung nicht allein auf die Kämpfe mit der Parteispitze um Katja Kipping und Bernd Riexinger zurück.
"Wir hatten Konflikte, das ist auch öffentlich bekannt. Aber ich finde, das jetzt nur darauf zurückzuführen, das wäre auch nicht richtig", sagte sie am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will". "Es war einfach insgesamt sehr, sehr viel. Und deswegen kam jetzt diese Entscheidung."
Wagenknecht führte ihre zwei Monate währende Erkrankung auf die enorme Belastung als Fraktionsvorsitzende zurück, vermied aber auch auf Nachfrage den Begriff "Burnout". Für die Benennung seien die Ärzte zuständig. Sie sagte aber: "Die Frage ist ja auch, wieviel bewegt man noch, wenn man innerlich immer ausgebrannter wird." Wer etwas bewegen wolle, müsse Luft holen können und Zeit haben zu lesen, Anregungen aufzunehmen, kreative Ideen zu entwickeln. "Ich möchte ja Menschen ansprechen, ich möchte ja Menschen gewinnen. Und wenn man sich innerlich leer fühlt, dann wird das immer schwerer."
Wagenknecht hatte vor einer Woche angekündigt, aus gesundheitlichen Gründen im Herbst nicht erneut für die Linken-Fraktionsspitze zu kandidieren. Sie sagte nun, sie rechne mit einem früheren Wechsel. Die Entscheidung darüber liege aber nicht bei ihr, sondern der Fraktion.
 

"Es wurde immer schlimmer": So erlebte Sven Hannawald den Burnout und das Karriere-Aus


Es war sei Abend: In der VOX-Erfolsshow "Ewige Helden" erzählte Ex-Skispringer Sven Hannawald (44) jetzt erstmals voller Emotionen, wie er seinen Burnout und sein Karriere-Aus damals erlebt.

"Dass bei mir etwas Größeres nicht stimmt, war mir am Anfang nicht bewusst. Ich habe gemerkt, dass ich eine gewissen Müdigkeit in mir trage, die ich auch nicht loswerde, wenn ich mich mal eine Woche rausnehme."
Irgendwann ging nichts mehr, Hannawald musste sich in Behandlung begeben. "Ich bin dann zu meinem Mannschaftsarzt gegangen und habe gesagt, wir müssen das checken. Ich habe alle Bluttests gemacht, die Organe hab ich testen lassen. Alles, was irgendwie ging. Das ist dann über anderthalb Jahre immer schlimmer geworden. Die Saison 2004 habe ich dann frühzeitig beendet."
Allein kam der Rekordspringer einfach nicht mehr aus seinem Tief.
"Das ist ein Kreislauf, der geht einfach nur nach unten und du weißt nicht, wo das her kommt. Eines nachts bin ich tränenüberströmt aufgewacht, habe geheult, ohne zu wissen, was los ist. Die Mutter meiner damaligen Freundin hat dann einen Termin gemacht bei einem Arzt für Psychosomatik und bei dem war ich dann auch. Der sagte mir dann innerhalb von einer halben Stunde, dass ich ein Burnout habe und er mir rät, so schnell wie möglich in eine Klinik zu gehen."

"Ich war natürlich dann ein körperliches Frack. Ich habe mich bei der Gesprächstherapie mal um meine Seele gekümmert. Das hatte ich immer weggedrückt. Da arbeitet man dann mit Therapeuten auch Themen auf, wie zum Beispiel, dass wir im Osten als Kinder relativ früh abgegeben wurden und ich mit sechs Monaten schon in die Kinderkrippe kam. Das hat mir auch nicht gut getan. Da lernst du dich von Grund auf neu kennen."
Heute weiß der gebürtige Erzgebirger, dass er mit dem Gang in die Klinik die wohl beste Entscheidung seines Lebens traf!
"Im Nachgang denke ich, dass der Klinikbesuch mir mein Leben gerettet hat. Wenn ich mich weiter in dem Trubel befunden hätte, wäre ich wahrscheinlich auch an den Punkt gekommen, dass ich nur noch einen Ausweg gefunden hätte.“ Es dauerte mehrere Jahre, bis Hannawald den Burnout hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen konnte.
Dann stand für den berühmten Sportler auch die Frage im Raum, ob er noch einem in den Skisprung-Zirkus zurückkehren will. Heimlich, ohne dass die Öffentlichkeit davon Wind bekam, fing er wieder an zu trainieren. Kurz vor einer Krafttrainingseinheit passierte es dann: "Ich hatte mich schon gefreut, dass ich eventuell wieder zurückkomme. Aber dann war da plötzlich doch wieder dieses unruhige Gefühl. Das war der Tag an dem gewusst habe, das war’s."
Hannawald ist heute zweifacher Papa, seit November 2016 glücklich mit der früheren Fußballerin Melissa Thiem (29) verheiratet. Neben dem Sieg bei der Vierschanzentournee in der Saison 2001/2002, holte er mit der Mannschaft Gold bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City und gewann die Skiflug-Weltmeisterschaft in Harrachov.
Mittlerweile ist der ehemalige Spitzensportler als Skisprungexperte im Fernsehen unterwegs und genießt sein Privatleben mit seiner kleinen Familie, die bald größer wird, denn Kind Nummer 3 ist aktuell unterwegs (TAG24 berichtete).

Quelle: https://www.tag24.de/nachrichten/breitenbrunn-vox-show-ewige-helden-sven-hannawald-emotionales-gestaendnis-1010114